Arbeiten, bis man tot umfällt – nur ein Spruch? Eine Studie eines schottischen Forscherteams, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Stress und der Sterblichkeit gibt. Wir können uns im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode arbeiten.
Unser Leben wird immer hektischer, wir müssen immer mehr leisten und immer mehr Informationen immer schneller verarbeiten. Viele beschleicht deshalb ab und an das Gefühl, ihr Job bringe sie noch um. Aber geht das wirklich? In der japanischen Sprache gibt es für den Tod durch Überarbeitung sogar einen eigenen Ausdruck. Die Ursache von “Karōshi” sei ein stressbedingter Herzinfarkt oder Schlaganfall. So falsch scheint die Floskel also nicht zu sein.
Demnach erhöht Stress die allgemeine Sterblichkeitsrate und zwar unabhängig von bestehenden Vorerkrankungen, Gewicht oder schlechten Angewohnheiten wie Rauchen oder Alkoholkonsum. Wobei Menschen, die viel Stress haben, dazu neigen, mehr zu rauchen und zu trinken, sich schlechter zu ernähren als entspannte, ausgeglichene Zeitgenossen. Und diese Faktoren erhöhen das Risiko von Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Für die Studie wurden rund 68.000 Menschen, die älter als 35 Jahre sein mussten, zehn Jahre lang begleitet und regelmäßig untersucht. Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie war, dass die beteiligten Personen weder an hohem Blutdruck noch an Herzerkrankungen oder Krebs leiden durften. Während des Untersuchungszeitraums starben 8365 Probanden, die meisten davon an Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs. Allerdings litten diejenigen, die mehr Stress ausgesetzt waren, häufiger an schweren Krankheiten oder starben sogar daran, als die Probanden, deren Stresswerte niedriger waren. Und je höher der Stressfaktor, desto größer ist laut Studie die Gefahr, an einer dieser Krankheiten zu sterben.