Fahrzeugbau. Die Kernmärkte reichen als Geschäftsbasis nicht aus. Das oberösterreichische Unternehmen werde eine Exportoffensive starten.
Freinberg. Der oberösterreichische Fahrzeugbauer Schwarzmüller will künftiges Wachstum in neuen Märkten generieren. Wie das Unternehmen gestern mitteilte, sei Schwarzmüller aufgrund eines stark veränderten Nutzfahrzeugmarktes bei Branchenkrisen stark betroffen. Eine Restrukturierung nach der Krise 2009 hätte aufgrund der volatilen Marktverhältnisse “nicht über Stagnation hinausgeführt”. Aufsichtsratschef Johannes Hochleitner: “Wir ziehen daraus den Schluss, dass die bisherigen Kernmärkte als Geschäftsbasis nicht mehr ausreichen.”
Umbau des Konzerns
Das Unternehmen werde expandieren “und ein Stück globaler werden”. Zusätzlich zur Exportoffensive wird der Schwarzmüller-Konzern umgebaut. Die Eigentümerinnen Beate Paletar und Manuela Hasenberger-Schwarzmüller ziehen sich aus der operativen Geschäftsführung zurück und übernehmen das strategische Management des Konzerns. Nach dem Umbau des Konzerns in eine Holdingstruktur werden sie sich um die Holding kümmern und die Geschäftsführung den beiden bisherigen Geschäftsführern Thomas Lindinger (Finanzen) und Thomas Schmalzer (Produktion) sowie dem neu hinzugestoßenen Ernst Bamberger (Vertrieb) überlassen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Paletar “ein geringfügiges Wachstum” auf 230 Millionen € Umsatz, was ein leichtes Plus zum Vorjahr ist (225 Millionen €). Nächstes Jahr soll das europaweit tätige Unternehmen erneut leicht wachsen. Schwarzmüller zählt zu den größten Lkw-Aufbauten-Unternehmen in Europa und ist nach eigenen Angaben in Österreich Marktführer.
Das im Innviertel unweit der bayerischen Grenze ansässige Familienunternehmen wurde von der Krise schwer getroffen: 2009 sackte der Umsatz um knapp mehr als die Hälfte von 335 auf 154 Millionen € ab. Die Zahl der Mitarbeiter sank um mehr als 400 auf unter 1700 Beschäftigte. Die Gruppe hat sich mittlerweile wieder erfangen, wobei die Zahl der Mitarbeiter mit 1600 weitgehend stabil geblieben ist. Jährlich werden rund 7000 Nutzfahrzeuge gefertigt. Produktionsstandorte gibt es in Österreich, Tschechien (Zebrak) und Ungarn (Budapest).
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