Die Herbstumfrage der Creditreform unter den Mittelständlern ergibt ein deutlich schlechteres Klima als vor einem Jahr – Hoffnung macht nur die Zukunft.
Das Wirtschaftsblatt berichtet in seiner Ausgabe vom 11.11. 2013, dass das Creditreform-Klimabarometer, welches aktuelle Bewertungen und Erwartungen der Unternehmen zur Geschäfts- und Konjunkturlage vereint, erneut nach unten korrigiert werden musste und auf dem tiefsten Wert seit Herbst 2010 liegt.
Die Stimmung unter den österreichischen Unternehmen hat sich in den letzten Monaten ein wenig verschlechtert, ist aber immer noch zuversichtlich. Angesichts der relativ schwachen Konjunktur beurteilen die rund 1.700 von Creditreform im Herbst 2013 befragten Klein- und Mittelbetriebe ihre aktuelle Geschäftslage aber deutlich schlechter als noch vor einem Jahr.
Betrachtet man die vier Hauptbranchen, zeigt sich, dass nur im Dienstleistungssektor das Klimabarometer nach oben zeigt. Beim Bau, Handel und Verarbeitenden Gewerbe zeigt es hingegen nach unten.
Bei der Beurteilung ihrer aktuellen Geschäftslage ist in allen Branchen aktuell ein schlechterer Wert als im Vorjahr zu verzeichnen.
Trotz negativer Auftragsentwicklung zuversichtlich
Zum ersten Mal nach drei Jahren ist der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Aufträgen wieder leicht in den Minusbereich gerutscht. Jeder vierte befragte Betrieb berichtet von Auftragsrückgängen. Handel und Verarbeitendes Gewerbe mussten besonders starke Rückgänge verkraften.
Bei der Beurteilung ihrer Erwartungen für die kommenden Monate zeigen sich die KMU aber weiterhin, wenn auch etwas verhaltener, optimistisch. Der Erwartungsindex hat sich hier nach einem kleinen Höhenflug im Frühjahr 2013 auf das Vorjahresniveau eingependelt.
Die Auftragserwartungen für die kommenden Monate zeugen von einer gestiegenen Zuversicht und sind optimistischer als vor einem Jahr. Jedes fünfte KMU rechnet wieder mit steigenden Aufträgen. Die positivsten Auftragserwartungen gibt es im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel.
Schwierige Umsatzfront
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die aktuelle Umsatzentwicklung weiter verschlechtert. Fast jedes vierte Unternehmen musste Umsatzeinbußen hinnehmen, das entspricht einer Steigerung um vier Prozentpunkte. Hingegen berichtet jedes dritte Unternehmen von steigenden Umsätzen, das sind vier Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Immer mehr Unternehmen in der Baubranche und im Handel sind mit sinkenden Umsätzen konfrontiert.
Gegenüber dem Vorjahr gehen wieder mehr KMU von steigenden Umsätzen in den kommenden Monaten aus. Die positivsten Umsatzerwartungen hat der Handel. Am pessimistischsten ist das witterungsabhängige Baugewerbe mit einem negativen Saldo aus steigenden und sinkenden Umsatzerwartungen.
Laut Creditreform „wird nun viel daran hängen, ob die europäische und internationale Konjunktur weiter an Fahrt aufnimmt und ob die mit Sparzwängen konfrontierte zukünftige Bundesregierung geeignete Maßnahmen zur Entlastung des Mittelstandes und zur Konjunkturstimulierung unternimmt”.