Studie „Erfolgreiche Geschäftsführung“ des WKÖ-Fachverbandes UBIT zeigt nachgefragte Beratungsfelder auf
Laut der aktuellen Studie „Erfolgreiche Geschäftsführung“ des WKÖ-Fachverbandes für Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT), die von der Karmasin Motivforschung durchgeführt wurde, stehen die österreichischen CEOs gewaltig unter Druck. Die Spannungsfelder reichen hier von Bürokratie, geschäftlichen Sorgen, unselbständigen Mitarbeitern über Zeitdruck bis hin zu schnell wechselnden Veränderungen am Markt und auftretenden Spannungen mit Kunden. Für die Verbesserung von Prozessen innerhalb der Organisation bleibt oft wenig Zeit. Und das beeinflusst auch die Umsetzung von Innovationen.
Wunsch nach externer Unterstützung
Gefragt nach Lösungsansätzen geben die interviewten CEOs eine klare Linie vor: externe Unterstützung, die neue Inputs bringt, ist erwünscht, jedoch soll die Implementierung nach innen laufend begleitet werden. Nachhaltige Beratung ist gewünscht – es braucht neue Sparring-Partner. Die systemische Unternehmensberatung, die gemeinsam mit dem Auftraggeber Lösungen und Maßnahmen erarbeitet, die interne Planung begleitet und laufend neues Fachwissen einfließen lässt, ist „state of the art“.
Persönliches Coaching von Führungskräften, Führungskompetenz, Innovationsmanagement, Mitarbeiterentwicklung und die Suche nach High Potentials sind Beratungsfelder der Gegenwart und Zukunft. Die Identifikation mit Zielen mittels Leitbildprozessen und gemeinsamer Zielorientierung soll auch Mitarbeiter verstärkt ins Boot holen und allen dazu dienen, sich auf rasch verändernde Marktsituationen besser einstellen zu können.
Vier Handlungsfelder sind in der Studie ganz deutlich geworden. Die interviewten CEOs wünschen sich
- Unterstützung für den Umgang mit Zeitdruck
- Unterstützung bei der Identifikation von Prozessen und Zielen
- Unterstützung bei der Implementierung von Innovationen
- Unterstützung im Umgang mit ständigem Wandel.
Auch die Interessenvertretung wird in die Wunschliste einbezogen: Noch mehr Lobbying, um langfristig ein Klima der Unternehmensfreundlichkeit zu schaffen, ist erwünscht.
Sorgen und Spannungsfelder der österreichischen CEOs
Befragt zu den besonders zeitraubenden Aspekten sehen sich die CEOs bisweilen als „Mädchen für alles“ – als Anlaufstelle für Probleme jeglicher Art, eine Aufgabe die mitunter sehr belastend sein kann. Man wünscht sich von den Mitarbeitern mehr Lösungsorientierung bei allen Themen des Unternehmens. Dass Aufgaben oft nicht klar delegiert werden, schafft noch mehr Zeitdruck für den CEO, der wiederum selbst Lösungen für Aufgaben finden muss, die nicht zu seinem Kerngeschäft gehören.
Aufgabenfelder, die infolgedessen zu kurz kommen, sind die Weiterentwicklung von Prozessen und Strategien sowie die Neukundenakquisition bis hin zu Innovationen und Stakeholder-Beziehungen. Auch persönliche Sorgen des CEOs, wie Überarbeitung, mangelnde Work-Life-Balance, hoher Verantwortungsdruck, fehlendes Vermögen sich zu distanzieren und zu delegieren bis hin zur Existenzangst, lassen wichtige Aufgaben in den Hintergrund geraten. Unternehmensseitig werden finanzieller Druck, die Wirtschaftsentwicklung und steigende Konkurrenz als belastend empfunden.
Auf der Meta-Ebene wünschen sich die CEOs mehr Verständnis für die eigene Branche und unternehmerisches Denken in der Öffentlichkeit, sowie klare Regelungen und Gesetze. Denn das subjektive Gefühl, immer mehr Zeit für Bürokratie einsetzen zu müssen, steigt – bis hin zur Wahrnehmung, mit bürokratischen Hürden schikaniert zu werden – und das wiederum kostet Zeit und Geld.
Zufriedenstellende Aspekte der Geschäftsführung
Als zufriedenstellende Aspekte werden von CEOs genannt: positive Bilanzen, Gewinn, gute Auftragslage, gute Liquidität und Wachstum. Auch die geringe Fluktuation der Mitarbeiter, die durchaus als sehr motiviert erlebt werden, wird genannt. CEOs schätzen die Qualität der Leistungen ihrer Mitarbeiter, denn positives Kundenfeedback und Kundentreue werden auf der Sonnenseite des CEO-Alltags registriert. Wenn Zeit für Optimierung und technische Entwicklungen bleibt, dann werden diese sehr gut angenommen, zeigen Erfolge und bestätigen somit wieder die Entscheidungen.
Trotz aller Herausforderungen zeigt sich die Mehrheit der befragten CEOs in ihrer Funktion zufrieden. Denn die Freude an der Tätigkeit, die gemeisterten Aufgaben, der Erfolg und die Möglichkeit, neue Ideen zu entwickeln, motivieren offenbar ungemein.