Bisamberg, November 2012
Die aktuellen Umfragen der WKÖ oder auch der Creditreform Austria über Auftragslage, Umsatzentwicklung und Personalsituation der österreichischen KMU zeigen eine deutliche Abschwächung der Wirtschaftslage.
Die Wirtschaftskammer Österreich fasst die aktuelle Lage im Herbst 2012 unter dem Motto „Eintrübung ja – Einbruch nein“ in 3 Hauptaussagen zusammen:
- Ernst, aber nicht hoffnungslos: Trendindikator im negativen Bereich.
- Abgeschwächte Dynamik – Dienstleister positiver
- Alle Indikatoren unter langfristigem Durchschnitt – mit Aufwärtspotenzial
Die Wirtschaftsklimaaussichten sind in der aktuellen Umfrage bei Weitem pessimistischer als die übrigen Erwartungsindikatoren.
Die Unternehmen prognostizieren für das gesamtwirtschaftliche Klima somit eine ungünstigere Entwicklung als für ihr eigenes Unternehmen. Die rückläufigen Auftragseingänge und die ungünstigen Erwartungen zum Wirtschaftsklima sprechen für einen Rückgang der Investitionen.
Trotz eines schwierigen europäischen Umfeldes erwarten die heimischen Unternehmen aber weiterhin ein solides Expansionstempo der Exporte. Derzeit wollen die Unternehmen die Beschäftigung zwar überwiegend halten, jedoch ist für die kommenden Monate nur eine sehr eingeschränkte Dynamik zu erwarten.
Angespannt bleibt die Finanzierungssituation: über 90% der Unternehmen müssen bei Bankkrediten mehr Sicherheiten hinterlegen als früher. Zudem sind höhere Zinsen in Kauf zu nehmen und jeder Zehnte erhält überhaupt keinen Kredit. Beinahe die Hälfte (46,2%) der befragten Unternehmen glaubt, dass es bereits eine Kreditklemme gibt.
Die 3 Hauptsorgen der befragten Unternehmen sind
- die Wachstumsschwäche im Euroraum
- die steigenden Energie-und Rohstoffpreise sowie
- die Sorge vor einem Fachkräfteengpass.
Fazit aus Sicht der WKÖ: Bevor es wieder bergauf geht, ist mit einer Eintrübung zu rechnen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind notwendig, um eine Stimmungswende einzuleiten und neben der notwendigen Konsolidierung unternehmensfreundliche und nachhaltige Systeme zu schaffen. Das Vertrauen der Unternehmen in ihre eigene Stärke und Wettbewerbsfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für ein deutlich expansiveres Agieren der Unternehmen in Hinblick auf Beschäftigung und Investitionen.
Links zum Thema:
Wirtschaftsbarometer Herbst 2012
Artikel Wirtschaftsblatt vom 20.11.2012