KÖLN (dpa-AFX) – Nach einem Umsatzrückgang im vergangenen Jahr hat sich die deutsche Möbelindustrie wieder leicht erholt. Im ersten Halbjahr 2014 erreichte die Branche einen Umsatz von rund 8,1 Milliarden €, das sind 1,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum, berichtete der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) am Mittwoch in Köln. Das sei zwar positiv, aber nicht zufriedenstellend, sagte VDM-Präsident Axel Schramm. Er sprach von einer “eher unterdurchschnittlichen Entwicklung” trotz guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband nahezu keine Veränderung beim Umsatz.
Noch immer werde beim Möbelverkauf zu sehr mit Tiefpreisen geworben, anstatt das Thema Qualität in den Vordergrund zu stellen, kritisierte Schramm. Auch auf die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels müsse stärker reagiert werden.
Der traditionell starke Export deutscher Möbel stagnierte bei 4,6 Milliarden € (plus 0,5 Prozent). Die Ausfuhren nach Russland sanken im ersten Halbjahr um 3 Prozent – nach Einschätzung des VDM eine Folge des Ukraine-Konflikts. Einbrüche gab es aber auch auf wichtigen Absatzmärkten wie Frankreich und Österreich.
Die Importe dagegen kletterten um 9 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Die meisten Einfuhren stammen aus Polen, mittlerweile komme jedes vierte Import-Möbelstück dorther. Derzeit läuft eine offizielle Beschwerde des VDM bei der EU-Kommission, die sich gegen EU-Subventionen an die polnische Möbelindustrie richtet.